Unser Dorf hält zusammen: Kooperation zwischen dem VfB Kirchhellen und dem VfL Grafenwald

von links nach rechts: Georg Garz, (Vorsitzender VfB Kirchhellen), Uwe Bromkamp (Abteilungsleiter Fußball VfL Grafenwald), Birgitt Schuknecht (Jugendleiterin Abteilung Fußball VfL Grafenwald), Martin Kohlhaw (Jugendleiter VfB Kirchhellen)

Die Probleme, den Nachwuchs für das Fußballspielen im Verein zu begeistern, sind allgemein bekannt. Nicht nur der demographische Wandel ist dafür verantwortlich, dass Jugendabteilungen gegen den Mitgliederschwund anzukämpfen haben: Die Angebote im Freizeitbereich sind vielfältiger geworden, außerdem sind die Anforderungen durch Schule und Ausbildung zeitlich gewachsen. Beim Mannschaftssport Fußball kommt erschwerend hinzu, dass die Kinder und Jugendlichen verbindliche Zeiten für Training und Spiele einhalten müssen. Nicht jeder ist dazu bereit.

Der Nachwuchs, der sich trotzdem aus vollem Herzen für den Fußball entscheidet, sucht sich die besten Voraussetzungen für seinen Sport. Vereine mit guter Ausstattung, engagierten und qualifizierten Trainern, günstiger Infrastruktur und erfolgreich bzw. höherklassig spielenden Teams haben gute Karten und großen Zulauf.

So kann es tatsächlich zu dem Phänomen kommen, dass in einem Klub Mannschaften aus Spielermangel nicht gemeldet werden können, in einem anderen Klub Kinder und Jugendliche in den bestehenden Teams nicht zum Zuge kommen und schon in jungen Jahren frustrierende Erfahrungen mit dem „Reservistendasein“ machen müssen.

Der VfB Kirchhellen und der VfL Grafenwald möchten mit ihrer Kooperation genau diese Problematik angehen und Lösungen anbieten: Alle jungen Fußballerinnen und Fußballer im Dorf sollen die Möglichkeit haben, ihren Lieblingssport vor Ort auszuüben. Die ersten Gespräche fanden bereits im Frühjahr 2018 statt, zunächst zwischen den Vorständen der Fußballjugendabteilungen; später kamen die Seniorenvorstände hinzu. In diesen Diskussionen wurden alle Optionen beleuchtet: In welchen Altersgruppen gibt es die beschriebenen „Schieflagen“? Welche verbandsrechtlichen Möglichkeiten einer Kooperation gibt es? Welche organisatorischen Voraussetzungen sind zu schaffen? Und nicht zuletzt: Wie bringen wir das Thema den Trainern, Eltern und Kindern näher und überzeugen sie von den Vorteilen einer Zusammenarbeit zwischen unseren Vereinen?

Ende November beschlossen die Fußballvorstände, in der kommenden Saison2019/2020 eine Jugendspielgemeinschaft (JSG) für die Altersklasse der C-Jugend (Jahrgänge 2005 und 2006) zu melden. Die Spielgemeinschaft wird mit zwei oder drei Mannschaften mit den Spielern des VfB Kirchhellen und des VfL Grafenwald für den Ligabetrieb angemeldet. Außerdem werden die beiden Klubs eine Kooperation für ihre Juniorinnen ins Auge fassen. Hier könnte die Zusammenarbeit ermöglichen, dass eine 11er-Mannschaft für den U17-Spielbetrieb oder zwei Mannschaften für verschiedene Altersklassen zu melden. Zudem kann und soll das Training der Klubs zeitlich und örtlich optimiert werden.

Für die konkrete Umsetzung dieser Pläne wird eine Arbeitsgruppe gebildet. Diese wird sich mit den rechtlichen und organisatorischen Aspekten der Kooperation beschäftigen. Durch Aktionen, auch außerhalb des Spielfeldes, sollen sich die Spielerinnen und Spieler beider Vereine schon in den kommenden Monaten kennenlernen. Denn diese Kooperation wird nur dann erfolgreich sein, wenn sie mit Leben gefüllt und von Kindern, Eltern und Trainern angenommen wird.

Kirchhellen / Grafenwald, 12. Dezember 2018